Stuttgarter Zeitung – 17. Juli 2002
Igor Strawinskys "The Rake's Progress" bei den Münchner Opernfestspielen, 2002
VERBRANNTE SCHÄFCHEN IM KAMIN
Igor Strawinskys "The Rake's Progress" bei den Münchner Opernfestspielen im Prinzregententheater
Die von William Hogarths Kupferstichserie von 1733/34 inspirierte Oper weckt von je den Ehrgeiz der Maler, Bühnenbildner zu sein: David Hockney, Jörg Immendorf, zuletzt in Hamburg Gottfried Helnwein. Die Orte des Niedergangs von Tom Rakewell - Landidylle, ein Londoner Bordell, Friedhof und die Endstation Irrenhaus - kitzeln reflexhaft die Inspiration: es zucken und schnappen Drastik, wilde Farben, Travestie und Parodie.
Igor Strawinskys "The Rake's Progress" bei den Münchner Opernfestspielen im Prinzregententheater
Die von William Hogarths Kupferstichserie von 1733/34 inspirierte Oper weckt von je den Ehrgeiz der Maler, Bühnenbildner zu sein: David Hockney, Jörg Immendorf, zuletzt in Hamburg Gottfried Helnwein. Die Orte des Niedergangs von Tom Rakewell - Landidylle, ein Londoner Bordell, Friedhof und die Endstation Irrenhaus - kitzeln reflexhaft die Inspiration: es zucken und schnappen Drastik, wilde Farben, Travestie und Parodie.
Der vollständige Artikel:
Stuttgarter Zeitung, 17.Jul.2002
Götz Thieme
VERBRANNTE SCHÄFCHEN IM KAMIN
Helnwein's stage and costume design for Rake's Progress
Hamburgische Staatsoper, 2001
Directed by Juergen Flimm
Conducted by Ingo Metzmacher
More articles about Gottfried Helnwein and "The Rake's Progress":
DIE PREMIERE VON STRAWINSKYS"THE RAKE'S PROGRESS
Doris Banuscher
Die Welt | 20.Jun.2001
Lang anhaltender Applaus, Bravorufe, nicht ein einziges Buh ertönte.
Die Premiere von Strawinskys"The Rake's Progress" in der Inszenierung von Jürgen Flimm an der Hamburgischen Staatsoper fand eine tolle Resonanz beim Publikum .
Musikalischer Leiter war Ingo Metzmacher und der international bekannte Künstler Gottfried Helnwein begeisterte mit seiner Ausstattung.
Die Welt | 20.Jun.2001
www.helnwein.de/presse/local_press artikel_236.html
ZIEHENDE WOLKEN
Götz Thieme
Stuttgarter Zeitung | 16.Jun.2001
Flimm gewann für Bühne und Kostüme Gottfried Helnwein, der angeblich notorisch Drastik und Provokation sucht, zunächst aber ein ingeniöser Bildmacher ist. ein Maler, Grafiker und Fotograf. Das verbindet ihn mit William Hogarth, dem englischen Kupferstecher, dessen Bilderzyklen Strawinsky zur Oper inspirierten. Doch 250 Jahre später setzt Helnwein nicht bei Hogarth und seiner realistisch genauen Darstellung der Londoner Casinos, Lusthöllen und Irrenhäuser an. Helnwein arrangiert eine magische Zeitlosigkeit durch präzise Rekostruktion konkreter Stile und zugleich fantasiegeborener Kreationen. Selten erlebte man die plastische Wirkungskraft von Kostümen so intensiv wie in Helnweins schiefem, nach rechts sich neigendem Kubusraum, in den zur Linken drei Türen eingelassen sind und dessen hellweisse Flächen immer wieder Bildprojektionen dienen, Kostüme und Bilder sind von ausgesuchtem Antipsychologismus, von entwaffnend stereotyper Symbolik, so wie Audens und Kallmans Text, wie Strawinskys Musik.
Stuttgarter Zeitung | 16.Jun.2001
www.helnwein.de/presse/local_press/artikel_3.html
DER WÜSTE LEBT
- Kleines Welttheater: Strawinskys Oper "The Rake's Progress" in Hamburg, illustriert von Helnwein. -
Sybille Mahlke
Der Tagesspiegel | 13.Jun.2001
Die Regie Jürgen Flimms fügt sich triftig in den Dialog zwischen kammermusikalischem Orchesterklang und Bühnenbild , weil Helnwein die Erzählung leitet. Fern vom schweren Musikdrama,nimmt die Inszinierung die Stilexkursionen Strawinskys und Audens auf, wenn im Bordell Rokoko-Damen auf Glatzköpfe in gepolstertem Blouson-Look treffen und die Chefin Mutter Goose ostinat auf dem Teufel reitet. In Helnweins Bildergeschichte macht sie ihrem Namen Ehre mit einem Donald Duck auf dem Kopf.
Der Tagesspiegel | 13.Jun.2001
www.helnwein.de/presse/local_press/artikel_5.html
BEFREIUNG INS SCHWARZE NICHTS
- Aus dem Reich der Verstümmelten und der bandagierten Köpfe: Strawinskys "Rake's Progress" an der Hamburgischen Staatsoper. -
Julia Spinola
Frankfurter Allgemeine Zeitung | 12.Jun.2001
Das Eindringen des Horrors in den Alltag hat wohl kaum jemand so beklemmend dargestellt wie der österreichische Künstler Gottfried Helnwein. Auf seinen Bildern nimmt die Gewalt derart Besitz von der Normalität, dass sie zum alles vergiftenden Elixier des Grauens wird. Viele seiner Gemälde, Plakate, Fotografien und Federzeichnungen zeigen Versehrung und Verstümmlung von Menschen, klinische Folterszenen, brutalisierten Kindern mit apathischen Blick, mit verbundenen Köpfen und Händen, oder mit ausradierten Gesichtern. Dennoch schockiert nicht die Inhalte allein: So umfassend scheint vielmehr Helnweins Perspektive auf das Leben vom Gefühl der Qual durchtränkt, dass selbst motivisch harmlosen Porträts, von John F. Kennedy oder Mick Jagger etwa, noch die Gewalt aus jeder fotorealistischen Pore dringt.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | 12.Jun.2001
www.helnwein.de/presse/local_press/artikel_10.html
STRAWINSKY: GÄRTNER STATT TAUGENICHTS
- Opernpremiere -
David Roesner
faz.net / Frankfurter Allgemeine | 11.Jun.2001
Der Bühnenbildner Gottfried Helnwein, zweite prägende Figur des Abends, hat das turbulente Libretto W.H. Audens in einem abstrakten Einheitsbühnenbild verortet, dessen Wände expressionistisch schief aufragen und sich durch Licht und Videoprojektionen effektvoll zu verwandeln wissen. Dabei entstehen teilweise überzeugende Traum- und Alptraumbilder: Anna Trulove (Gabriele Rossmanith), die verlassene Geliebte, sucht ihren Rumtreiber Rakewell (Bruce Fowler) und wandelt dabei zerbrechlich mit einem blauen Schirmchen durch die Londoner Unwirtlichkeit, die sie als Fernseh-Schneetreiben auf den Bühnenwänden umgibt. Das Schlussbild der Inszenierung schwingt noch auf dem Heimweg nach: die in Zeitlupe einstürzenden Bühnenwände, die einzig ein von der Liebe singendes Paar verschonen. Mehr Oper wäre gar nicht nötig gewesen.
faz.net / Frankfurter Allgemeine | 11.Jun.2001
www.helnwein.de/presse/local_press/artikel_72.html
FLIMMS "RAKE" - EFFEKTVOLLES ENTERTAINMENT
jomi
Hamburger Abendblatt | 11.Jun.2001
Gottfried Helnweins Bühne - ein schlichter Schaukasten, durch fantasievolle Videoprojektionen der
Hamburger Abendblatt | 11.Jun.2001
STRAWINSKY'S TEUFELSWERK AN DER OPER
Engler
Welt am Sonntag | 03.Jun.2001
Das Haus an der Dammtorstrasse zeigt einen Klassiker der Moderne: Jürgen Flimm inszeniert "The Rake's Progress", Ingo Metzmacher dirigiert, und Gottfried Helnwein schuf das außergewöhnliche Bühnenbild. Der Maler, Fotograf, Bildhauer und Bühnenbildner Gottfried Helnwein gestaltet Bühne, Kostüme und Masken - nach Jörg Immendorff ist er der zweite Maler, der sich an die Strawinsky Oper wagt. Im Gegensatz zu dem Düsseldorfer Neuen Wilden geht Helnwein allerdings mit dem fotografischen Auge eines Kameramannes und mit großem Feingefühl als Kostüm- und Maskenerfinder zu Werke. "Was Gottfried Helnwein da gemacht hat, ist gewaltig," sagt der amerikanische Bassbariton David Pittsinger, ein erfahrener Strawinsky-Interpret, der in der Inszenierung den Teufel Nick Shadow singen wird. "Die Kostüme hat er als Maler entworfen, die Farben entsprechen den Klangfarben der Musik und denen der Figuren im Libretto," schwärmt der Sänger, dessen Lehrer Richard Cross noch selbst mit Strawinsky gearbeitet hatte.
Welt am Sonntag | 03.Jun.2001
www.helnwein.de/presse/local_press/artikel_11.html
STRAWINSKYS "THE RAKE'S PROGRESS"
- Pfemiere 10. 6. -
opernfreund.com | 10.Jun.2001
Strawinskys "The Rake's Progress" hat am 10.06.
unter Flimm /Helnwein/ Metzmacher Premiere
" Flimm hat gemeinsam mit Helnwein, der auch die witzigen, farcenhaft übersteigerten Kostüme entworfen hat, am Bühnenbild gefeilt. "Die kleine Bühne macht die Figuren sehr stark. Und passend zu dem plakativen Stück hat Helnwein großformatig Videos und Dias mit Großstadtszenen und verzerrten Gesichtern in den Raum projiziert."
www.helnwein.de/presse/local_press/artikel_343.html
opernfreund.com | 10.Jun.2001
www.opernfreund.com/
17. Juli 2002 Stuttgarter Zeitung Götz Thieme