Profil, Wien – 30. November 1970
Pressehaus-Galerie, Wien, 1971
FALK ZWINGT KUNST RAUS
Gottfried Helnwein, 24, Maler mit Schock-Effekt, bescherte mit einer Austellung in der Pressehaus-Galerie dem Zeitungs-Krieger Kurt Falk unruhige Stunden.
Gottfried Helnwein, 24, Maler mit Schock-Effekt, bescherte mit einer Austellung in der Pressehaus-Galerie dem Zeitungs-Krieger Kurt Falk unruhige Stunden. Redakteure und Drucker kommentierten Helnweins narbenverzierte Kinderporträts und Folterszenen als pervers und schätzten den Urheber als geistesgestört ein. Die Geschockten - darunter der "Presse"-Abendländer Otto Schulmeister - bombardierten den Pressehausherrn Falk mit Protestanrufen. Am fünften Tag der Ausstellung gab Falk, dem die Bilder persönlich gefielen, den Bilderstürmern nach, und Helnwein verlud seine Werke unter dem tröstenden Zuspruch des "Kronen-Zeitung"-Kulturredakteurs Karlheinz Roschitz in ein Taxi. Verunsicherer Helnwein, dessen Bilder Assoziationen mit Schmerz, Angst und Gewalt wecken, zeigte sich über Falks Zensur "befremdet". Emotionelle Ausbrüche wollte Helnwein mit seinen Bildern schon länger provozieren - so gut gelungen ist es ihm bislang noch nie.
Gottfried Helnwein, Pressehaus-Galerie Ausstellung, 1971
Profil, Wien
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http://www.gottfried-helnwein-interview.com/