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Presse und Medien
ORF – 2. Oktober 2007
Lentos Museum of Modern Art, Linz
"RIESEN-ERFOLG" DURCH HELNWEIN-SCHAU

Im ersten Halbjahr 2006 habe das Lentos noch 50.000 Besucher verbuchen können, im Vergleichzeitraum dieses Jahres seien es nur mehr 25.000 gewesen, heißt es in einem Artikel der Zeitung "Heute". Der kaufmännische Direktor des Museums, Gernot Barounig, bestätigte die Zahlen. Sie seien aber deshalb so krass ausgefallen, weil im ersten Halbjahr 2006 ein "Riesen-Erfolg" - eine Schau von Gottfried Helnwein - verbucht werden konnte.
Berliner Zeitung – 22. Mai 2003
Wieder einmal vergreift sich der Künstler an einem amerikanischen Idol: Marilyn Manson als Mickymaus.
Das Böse unter der Sonne
Eigentlich aber geht es auf der "Grotesque"-CD um die Zeit der Weimarer Republik, nicht um die Zertrümmerung der letzten Jahrzehnte in Rock und Pop - obwohl "Doll-Dagga Buzz-Buzz Ziggety-Zag" sehr an den geschminkten Sound von The Sweet erinnert. Nach "Antichrist Superstar" und ähnlich umstrittenen Vorbildern ist damit ein neues so genanntes dunkles Kapitel der Zivilisation Thema für den Mann, der bürgerlich Brian Warner heißt. Sein Künstlername, zusammengesetzt aus dem Vornamen einer Schauspielerin und dem Nachnamen eines Massenmörders, verkörpert das von ihm zum Prinzip des Lebens erhobene Extrem von Gut und Böse. Und ein ähnliches, einander bedingendes Gegensatzpaar erkennt Manson auch im Berlin der 30er-Jahre: Unter der Oppression der neuen Machthaber habe die Kreativität gebrodelt - die ganze Stadt sei ein Kabarett, ein Vaudeville-Theater gewesen. Klar, anderswo gab s ja auch keine Arbeit, und so sehen Touristen aus Amerika heute eh gern auf Berlin.
Gottfried Helnwein: Wieder einmal vergreift sich der Künstler an einem amerikanischen Idol: Marilyn Manson als Mickymaus.