DER TAGESSPIEGEL – 20. Dezember 1986
Diskussionsrunde in der Volksbühne, Berlin, 1986
VOM MUTTER- ZUM VATERRECHT
Diskussion in der Volksbühne über "Gewalt, Antike, Sexualität."
Podiumsdiskussion mit Hans Neuenfels, Heiner Müller,Ernest Bornemann und Gottfried Helnwein.
...Zu vorgerückter Stunde gab es dann noch einen kleinen Höhepunkt, als Helnwein von der "Magie der Bilder " sprach und erstaunliche Reaktionen auf seine Hitler-Gemälde schilderte.
Plötzlich entstand so etwas wie Nähe zwischen ihm und dem Publikum.
Katalog, Mittelrhein-Museum, Koblenz, Leopold Hösch-Museum, Düren – 30. November 1985
Katalog, Mittelrhein-Museum, Koblenz, Leopold Hösch-Museum, Düren, 1986
"MALEN HEISST SICH WEHREN. IMMER EINE ANTWORT AUF ETWAS." HELNWEIN
Mittelrhein-Museum, Koblenz, 18.10.-23.11.1986. Galerie Würthle, Wien, 15.1.-28.2.1987. Leopold-Hoesch-Museum, Dueren, 29.3.-3.5.1987.
Als vor einigen Jahren Gottfried Helnweins Werke im Wiener Pressehaus vorgestellt wurden, protestierte der Betriebsrat. Von keiner Gesellschaft, von keiner Klasse, wird neue Kunst akzeptiert, immer nur von einzelnen. Stets gibt es anfänglich Widerstand, weil es in jeder etablierten Gesellschaft an kultureller Beweglichkeit fehlt, das Neue zu erkennen und akzeptieren. Bei Helnwein, der durch seine Bilder konventionelle Verletzlichkeit in einem ganz besonderen Maße provoziert, war die Ablehnung auch entsprechend extrem. "Blut- und Narbenmaler" nannte man ihn.
Er hat sich dennoch durchgesetzt. Heute ist Gottfried Helnwein weltbekannt und als Künstler entsprechend eingestuft. Die jetzige Ausstellung zeigt, dass er ein Suchender geblieben ist, einer der nach Sturm und Drang Extreme hinter sich gelassen hat, ohne künstlerische Kraft eingebüßt zu haben. Nach wie vor gilt seine Aussage: "Malen ist sich wehren. Immer eine Antwort auf etwas."
LEXIKON DER KUNST, Karl Müller Verlag – 30. November 1985
LEXIKON DER KUNST, Karl Müller Verlag, 1986
MALEREI - ARCHITEKTUR - BILDHAUERKUNST
Helnwein, Gottfried, *8. 10. 1948 in Wien; österreichischer Maler, Grafiker und Aktionist, bekannt durch hyperrealistische Schockbilder.
Graphische Sammlung Albertina, Wien – 1. April 1985
Graphische Sammlung Albertina, Wien, 1985
GOTTFRIED HELNWEIN
Arbeiten von 1970 - 1985
Seit Gottfried Helnwein das erstemal in der Albertina ausgestellt hatte, ist ein Jahrzehnt vergangen. Er hat sich seit damals längst international durchgesetzt, hat Staunen und Erschrecken, Bewunderung und Ablehnung erfahren, was alles eine deutliche Sprache spricht: was er zu sagen hat, ist mitten in die Zeit hineingesagt und ganz direkt dem Menschen dieser Zeit ins Gesicht.
Helnwein Katalog, Albertina museum, Wien – 1. Januar 1985
One-man show, Albertina Museum, Vienna, 1985
GOTTFRIED HELNWEIN, DER KÜNSTLER ALS AGRESSOR UND VERMALEDEITER MORALIST
Neben Skizzen von Ballet tanzenden Hasen und gestiefelten Katzen, strangulierten und gestopften Enten finden sich Studien oder eher Wunschzeichnungen zu malträtierten Kinderköpfen, deren Münder durch Spangen und rosige Narben grauenhaft entstellt sind, aber gleichzeitig durch ihre höhnischen, Fratzen schneidenden Grimassen Ungehorsam, Widerstand, Aufruhr, so etwas wie kindliche Autonomie in der depravierten Erwachsenenwelt signalisieren. Das Feixen des malträtierten Kindes, ein groteskes Vexierbild, in das Märtyrertum und Subversion der Menschenkreatur gleichermaßen eingeflossen sind, ist ganz allein Helnweins Erfindung. Sie offenbart sich in den vielen Metamorphosen des Phantasmas vom versehrten Körper als obsessives Grundmuster seiner Bildwelt und aktionistischen Darstellungen, als Metapher einer im Innersten des Menschen vorhandenen Unverletzlichkeit und Unbesiegbarkeit.
Die Welt – 30. Mai 1984
"HELNWEIN" The film at the Biennale, Berlin, 1984
TRIVIALITÄT IST TRUMPF
Kinder delektieren sich am Entsetzen: Enten, noch eben im Donald-Duck-Kleid, wandeln sich zu Bestien; Gabelklemmen schützen Augen, halten Kopfverbände von Sängerknaben; Jazz macht dem "Dritten Mann" den Garaus, als ein Bild einen schmerzverzerrten Kopf an eingedelltem Autokühler zeigt.
Helnwein ist ein Mysterium, zweifellos ein Genie, dem Peter Hajek mit seinen 45 ZDF-Minuten ein gelungenes Portrait geschneidert hat, mit Handlungsspots, die aus Bildern erwachsen, chaotisch-heilen Familienszenen a la Helnwein,
- die gelungene Collage über einen "Anti" mit weicher Seele, dem man die Hochachtung vor seiner Kunst und um Verständnis bemühte Verwunderung ob seiner Sicht der Welt nicht wird verwehren können.
Süddeutsche Zeitung – 30. Mai 1984
"Helnwein" Film im ZDF und ORF, 1984
HELNWEIN, Der Film
Es war ein reines Ergötzen, die aufgerissenen Mäuler, hechelnden Zungen und verzerrten Visagen der Bildkreaturen, blutbespritzt und besudelt, gewissermassen lebendig werden zu sehen und dabei die sanfte Stimme des Malers vom Unfug des Schönen und der Fadheit der klassischen Künste greinen zu hören.
Nein,von Kunst hält er nichts.
Am Ende des Films befand sich der Augenzeuge in einem ähnlichen Zustand. Er sah in den Spiegel und sah einen anderen : schiefmäulig. sabbernd. besudelt, vernäht und vernagelt.
Das haben der Helnwein und der Hajek geschafft.
Suggestiv nennt man so was.
Höchst suggestiv.
BILD und FUNK – 26. Mai 1984
"HELNWEIN" der Film,Uraufführung bei der Berlinale, 1984
VON DONALD DUCK HAT ER'S GELERNT
Es ist einer der aufregendsten, unterhaltsamsten und informativsten Kunst -Filme, die ich je sah: "Helnwein", am Montagabend im ZDF.
Oberösterreichische Nachrichten – 12. Mai 1984
"HELNWEIN" der Film bei der Berlinale, 1984
HELNWEIN
DER INTERNATIONAL renommierte Wiener Maler Gottfried Helnwein steht im Mittelpunkt eines teils dokumentarischen, teils in Spielszenen inszenierten Films von Peter Hajek.
Residenz Verlag – 30. November 1983
Wolfgang Bauer, "Song for Helnwein", 1984
SONG FOR HELNWEIN
ZU BODEN WIRFT DER TRÄUMER DEN BLICK / SCHWERER REGEN WIRD FALLEN / DURCH SEINE AUGEN / IM SCHLENDERN / DIE ROTEN HÄNDE IN DEN RAUHEN MANTEL GEBALLT / TIEF IN DER MAGENGRUBE / FÜHRT ER DIE SONNIGEN TEMPEL / BRENNEND UNTER DEM TAGESBLAU / SPAZIEREN / ÜBER DEN
BOULEVARD OF BROKEN DREAMS